D i e   P a p s t d o s e
 

Rückseite

Vorderseite

Für den Papstbesuch am 12.09.2006 wurde in Zusammenarbeit mit dem Kollegiatsstift St. Johann, Regensburg
ein bayerisches, landestypisches
Geschenk beraten.
Die Wahl fiel auf eine Altbayerische Hornrosen-Schnupftabakdose mit folgenden Merkmalen:
Durchmesser ca. 70 mm, Spiegelseite der Dose trägt das Papstwappen in Brandmalerei, die Rückseite die Inschrift "Deus est caritas -
Papst Benedikt XVI. - 12.9.2006".

Vor der Übergabe an den Bruder des Papstes Georg Ratzinger trafen sich am 07.09.2006 acht ehemalige Priester auf dem Adlersberg.
Nach dem Verzehr eines deftigen Krustenbraten (eine Spezialität des Brauereigasthofs "Prößl") und süffigem Dunklen Vollbier folgte unter "fachkundigem Schnüffeln" die Auswahl der Tabaksorte: Die erlauchten geistlichen Herren vom Kollegiatsstift "St. Johann" zu Regensburg haben nach eingehender Verkostung mehrerer Sorten von Pöschl-Schnupftabaken die Sorte "Kloster Andechser Spezial" als Erstbefüllung des Papstdoserl gewählt. Mit den begleitenden Worten von Heinricht Prößl "Ein Schnupferl in Ehren kann man niemand verwehren" wurde der ausgewählte Schnupftabak in die Dose gefüllt und diese anschließend Herrn Prälat Georg Ratzinger übergeben. Am 12.09.2006 überreichte Georg das Geschenk seinem Bruder Papst Benedikt VI. In seinem dreigeteilten Wappenschild ist der "Freisinger Mohr" zu sehen. Seit 1316 ist der "gekrönte Mohr" im Fürstbistum Freising auch nach der Säkularisation (1802/1803) fast unverändert bei den Erzbischöfen von München und Freising erhalten geblieben.

Ein besonders charakteristisches Element des neuen Papstwappens ist ein Bär mit einem Packsattel, der sogenannte "Korbiniansbär"; zurückzuführen auf Bischof Korbinian, der im achten Jahrhundert in Altbayern den christlichen Glauben verkündete.
Der Korbiniansbär symbolisiert zugleich als "Lastträger Gottes" auch die Bürde des Amtes. Das dritte Element, die Muschel hat einen mehrfachen Symbolwert.

Sie bezieht sich zunächst auf eine berühmte Legende den hl. Bischof und Kirchenlehrer Augustinus (354 bis 430) - steht aber auch in Zusammenhang mit dem Theologen Joseph Ratzinger und dem Beginn seiner wissenschaftlichen Laufbahn.
Als Pilgermuschel weist das Symbol ferner auf einen zentralen Begriff des zweiten Vatikanischen Konzils, das "pilgernde Gottesvolk" hin, als dessen Hirte sich Erzbischof Ratzinger sah.
Als Erzbischof hatte er das Symbol bewußt auch als "Jakobsmuschel" in sein Wappen aufgenommen.

Organisation und Idee:
Heinrich Prößl, Braumeister a.D.
Altbräu vom Adlersberg

Herstellung und Gestaltung der Dose:
Rudolf Gögl, Braumeister a.D.
gebürtiger Niederbayer, wohnhaft in Göppingen

Herstellung der Schmuckschatulle in Massivholzmosaik
(Kirsche, Ahorn u. Amaranth):

Friedrich Bayer, Stockstatt

Fotos:
Horst Hanske, Regensburg + Stephan Gögl, Bodenheim